Dienstagswelt
was a weekly event series presenting a wide range of artists playing strictly electronic music - live and as DJs. Berlin's most recognized elec- tronic music event on a TUESDAY with a nice mixture of local and international audience. We celebrated our partys at RAW.tempel, MIKZ and CASSIOPEIA - located in a former industrial complex in Friedrichshain [S/U Warschauer Str.]. The rough warehouse sites were picking up the rare charme of early rave venues and combining it with the typical Berlin party style & flavor.

01.05.2012 :: Dienstagswelt: Curateur Del Musique

Line-up:
Mary Jane // CURATEURdelMUSIQUE // Ritter Butzke
Hey Karolin // Hi Freaks // Hamburg
Marlene Magnoli // Coal


Nach eine kreativen Pause ist der CLUBdelMATE zurück mit einem neuen Projekt und einer neuen Idee CURATEURdelMUSIQUE.

CURATEURdelMUSIQUE ist ein temporäres Labelprojekt und ist die Erweiterung des in den letzten Jahren in der RitterButzke gastierende PartyLabel CLUBdelMATE. Dieses Überzeugte durch tolle Partykonzepte und grossartige Musiker. Die neue Idee ist nun ein "12 Monate = 12 Releases"-Label ins Leben zu rufen. Mit altbekannten und neuen Künstlern.

Bevor das Label ab Herbst an den Start geht, haben wir Labelmacher, Promoter und Künstler von CURATEURdelMUSIQUE zu Musik und Tanz in die Dienstagswelt geladen, damit der Start in das Projekt mit einer großen Portion Gutelaune angerührt werden kann, verfeinert mit Feierlust und garniert mit ein paar süßen Momenten hemmungslosen Genusses. Tja, ihr Musikantinnen - und Freunde des guten Geschmacks: das könnte richtig schön werden heute...!

24.04.2012 :: Hitting Home - El Paso Labelnacht

Line-up: 
Marc Miroir (Paso | Bondage)
David Mayer (Paso | Keinemusik)
Sebastian Radlmeier aka Sebrok (Paso | Mobilee )


Her mit dem bunten Leben! Nein, das hier wird kein Kniefall für Alle Farben, obwohl Frans der Erste wirklich ziemlich viel Abwechslung in das Berliner Technoversum gebracht hat... Wir sprechen natürlich von der Dienstagswelt, der Erfinderin des elektonischen Farbsensotiometers. Was das sein soll? Nun: Damit mischen wir uns unsere Dienstagswelten anhand der vielen farbanalogen Zutaten zu unverwechselbaren Stimmungshighlights zusammen: Rot für die Liebe, Gold für das Herz, Pink für den Humor, Blau für den Mittwochmorgenhimmel, Braun für gutes Dope (oder war das Grün?)... Dann noch schwarzen Jägermeister und weiße ... äh... Zuckerschnuten? So in etwa. Ein Schuss Lila für die Laune, Orange als Verstärker und Türkis gegen den morgendlichen Abschiedsschmerz... Aus diesen Farben setzen wir Dienstag für Dienstag ein Stück Heile Welt in Szene, die runter geht wie warmer Pudding mit Sahne. 

Apropos Sahne: Heute feiert Paso Rec. den ersten Release "Hitting Home" vom Label Mastermind Marc Miroir. "Auf der Platte ist eine Mischung aus Techno, Tech-House, Minimal Grooves sowie Deep und Acid House-Tracks mit vielen überraschenden Drehungen und Wendungen zu finden.Jaaa, das lieben wir genauso, wie die musikalische Vielfalt, die heute in persona von Sebrok ("The proof is in the pudding though... and Sebrok will soon serve up his desserts...") und Keinemusik-Mitbegründer David Mayer ("...prefers thinking outside the box...") für weitere musikalische Farbtupfer sorgen. Natürlich löffeln wir das Gericht samt Nachtisch und diversen Früchtchen (bitte schön saftig!) auch gerne aus,genießen die imposanten Soundgemälde der Künstler und gießen uns, wie immer, noch einen Schlückchen Dienstagsgeist hinter die Binde - eine Essenz aus Morgensternchen, Abendröschen und Herzblut von 'nem läufigen Einhorn..." Schmeckt leider geil!

17.04.2012 :: You See

Line-up:
Cath'n'Dan // Eintakt
Lektor // Liebe Zur Musik
Peter Grummich // Moris Audio
Charles Tone // LPG


Na toll, da heuchelt man als Texter eine absolut glaubwürdige Schreibblockade - schwupps! - schon fängt man an, sich selbst zu misstrauen! Ihr kennt ja alle das Wort von der sich selbt erfüllenden Prophezeihung - also etwas, das eintritt, nur weil man behauptet hat, dass es eintreffen wird. "Und ich sage Euch: ein Schiff wird kommen, zu holen die Gerechten und Geläuterten, die Mildtätigen, die Weisen und Hilfsbereiten - um sie nach Shangri-La zu bringen, das Land, in dem Milch und Honig wie Mehlsuppe und Baumharz schmecken" - ist ja als Prophezeihung beispielsweise nie eingetreten, und zwar nur deshalb, weil es einfach niemand prophezeit hat! Leider, sonst wären wir diese Langweiler jetzt alle los! Die meisten der bekannten Propheten und Scheinpropheten dieser Welt ignorieren das Thema "sich selbst erfüllende Prophezeihungen" komplett - natürlich weil ja sonst niemand ihr Prophetendasein bemerken oder gar wertschätzen würde. Dabei gäbe es so schöne:  "Bei einem ersten Vollmond, den du um Mitternacht sich im Flusse widerspiegelnd, mit deinen eigenen Augen erblickest, wird dir durch ein Bade im selben Wasser ewige Jugend und ein Lotterleben in Saus und Braus vergönnet sein" ist auch so eine Prophezeihung, von der mir vollkommen unklar ist, warum sie nie jemand ausgesprochen hat! "Und wenn am siebten Tag zur siebten Stunde die sieben Hörner sieben Mal geblasen werden, so wird all jenen, die ihren Klang vernehmen, Erleuchtung und musikalisches Genie gegeben werden, auf dass sie hinausgehen in die Welt, diese vom Falschspiel und schnöden Geklimper der Schlager- und Volksmusikanten, Werbejinglekomponisten  und Klingeltonerfinder zu befreien". Hach wäre das toll! 

Nun gut, muss die Dienstagswelt, mit Hilfe ihrer heutigen Quadriga, mal wieder ihre eigenen Prophezeihungen erfüllen: Dabei gestaltet sich die nach-österliche Wunderwelt als rein Berliner Klassentreffen. Mit dabei - und quasi in der ersten Reihe, sitzt, steht und reiht Peter Grummich seine musikalischen Kleinodien zu Perlenketten der elektronischen Clubmusik aneinander, deren glänzende Prophezeihungen sich zuverlässig unter den funkelnden Spiegelkugeln der Tanzflächen erfüllen. Oder Cath'n'Dan, die Zwillinge der Nacht, deren Prophezeihung "der ganze Weg bis in den Himmel und wieder zurück lässt sich tanzend bewältigen" damals vom Tagesspiegel zwar richtig beschrieben wurde - die aber dann doch nich die "Techhouse-Brüder vom Eintakt-Label" (-> link) sind, außer sie haben heimlich ihr Geschlecht gewandelt. Kommt ja auch mal vor, aber davon wüssten wir dann doch... Wir prophezeien: "journalistischer Rohrkrepierer"! Seht ihr, wie das funktioniert? Was soll das heißen: "Vorher.. nachher..."? Was sind das denn jetzt für Spitzfindigkeiten? Tss... Immer diese Besserwisser - die hätten gleich mitfahr'n können in dieses Shangri-La! Also weiter im Text, Freunde...

Nach soviel Frohsinn verbreitet an diesem denkwürdigen Abend auch Lektor mal wieder seine pro-fetischen Botschaften von Liebe und Ekstase, nachdem er seine anscheinend nie versiegenden Quellen der Inspiration in so viele Richtungen der Partykultur dieser Stadt hat sprudeln lassen, dass es für 3 Geschichtenbücher reichen würde. Seine "Liebe zur Musik" ist tatsächlich seine selbst gelebte, sich selbst erfüllende Prophezeihung! Charles Tone schließlich schöpft seine musikalischen Prophezeihungen aus einem nahezu unerschöpflichen Repertoire aus japanischem Underground-Techno, eigenen Produktionen mit gigantisch langen und epischen Titeln (z.B. "Polaris sah uns wohl unendlich kurz nur staunen" oder "Eine Wolke stand in den Weiten noch lange") sowie aus den Dutzenden Klangwelten, die er durch seine eigenen Veranstaltungen in den Clubs "urbi et orbi" immer wieder selbst erfindet. Auf diese Weise ignorieren wir, wie immer, die schnöde Realität langweiliger Dienstagabende - und sorgen mal wieder auf's Neue für unsere ganz eigene, von sich selbt erfüllte Partynacht! 
Line-up Main Floor:
 
Mono Schwarz // Kallias
Bastian Kurzweil // Dienstagswelt | Kallias
Egokind // Kallias
Jan Pyroman // Kallias
Patryk Molinari // Kallias

2nd: (after Mitternachtstalk):

Alex Monster // Frequenza Records | K:lender | Female:Pressure (Belgrad) 

 
MITTERNACHTSTALK
Party & Politics: Erwartungen an das Musikboard Berlin


Es diskutieren (mit Euch)

Steffen Hack (Betreiber Watergate)
Lutz Leichsenring: (Sprecher Clubcommission Berlin)
Katrin Schmidberger (Clubpolitische Sprecherin B90/ Die Grünen)
Jan Kühn (Technokultur-Wissenschaftller, Berlin Mitte Institut aka Fresh Meat)

Moderation: Tim Thaler (bln.fm)

Berlin erhält im Herbst ein Musikboard, dass im Jahr 2013 die Koordination zwischen Akteuren und Betroffenen der ausgedehten Musikkultur in dieser Stadt übernehmen soll. Probleme wie Verdrängung durch Kapitalverwertungs-interessen, Lärm, Stadtplanung, Tourismus u.v.m. könnten hier mit den Beteiligten zusammen besprochen werden. Aber auch die Koordination zwischen Stadtmarketing, Großevents, geförderter Kulturbetrieben, freien Musikszenen und kulturellem Underground ist ein Feld mit vielen Ressentiments, Ängsten, Egoismen - aber auch Chancen.

Die Clubcommission - sowie mit ihr zahlreiche Netzwerke haben sich im Rahmen ihrer Kampagne Musik2020 für solche ein Musikboard - nach dem Vorbild des Medienboards - stark gemacht. Andere Akteure befürchten, alles sei nur Fassade, um den ewig gleichen Profiteuren des Kulturbetriebs Posten und Pfründe zu sichern. Wieder andere fürchten durch ein Mainstreaming der Debatte und eine Hierarchisierung der Interessensvertretung den letzen Rest Aufmerksamkeit für die Besonderheiten und Vielfalt der Situationen zu verlieren. Können wir der Gentrifizierung und dem Clubsterben etwas entgegen setzen? Wird es Sonderzonen in der Innenstadt geben, wo wir alle länger laut sein dürfen? Oder werden uns abgehalfterte Dinosaurier der multinationalen Musikindustrie - oder selbstverliebte Berlinwerber die Butter vollends vom Brot nehmen? Werden schlafbedürftige Nachbarn umgesiedelt oder zur Akzeptanz von kulturellen Begeleiterscheinungen gemahnt? Wird ein Umzug der Clubszene nach Lichterfelde-Süd gesponsort? Fragen über Fragen...

Uns erscheint es wichtig, dass die Musikszene VOR der Gründung eines Musikboards intensiv darüber nachdenkt, was WIR wollen, was die Interessen der Clubs, ihrer Besucher, der Veranstalter, Programmgestalter und Betreiber sind. Idealerweise entwickelt sich ein Forderungskatalog an das Musikboard, mit dem dann die Protagonisten in die Debatten und Verhandlungen gehen können. Dabei sollen nicht nur Hinterzimmergespräche von Experten - sondern auch eine breite, öffentliche Diskussion Anregungen, Ideen und eine Vorabstimmug darüber bringen, wofür die abstrakt in den Doppelhaushalt 2012/2013 für ein solches Board eingestellten 1 Mio Euro ausgegeben werden sollen.

Wir hoffen auf rege Beteiligung und Interesse von Euch! Bringt Euch ein, sagt Eure Meinungen, habt einfach 'ne große Klappe - das könnt ihr doch, oder?