Live:
Raeyk :: Varianz
DJs:
Paul Brtschitsch :: Rootknox // Leena Music // Varianz // Broque // Ostgut Ton
Mariano DC :: VARIANZ // ANDES MUSIC // RESOPAL [Buenos Aires]
Toni Oskari :: PlusPlus
Raeyk :: Varianz
DJs:
Paul Brtschitsch :: Rootknox // Leena Music // Varianz // Broque // Ostgut Ton
Mariano DC :: VARIANZ // ANDES MUSIC // RESOPAL [Buenos Aires]
Toni Oskari :: PlusPlus
Oh je... was soll das bloß mit der Berlin Music
Week ?? Vor drei Jahren hat das Ganze mal ganz ambitioniert gestartet -
als Versuch, alle Akteure des Berliner Musikzirkus zusammen zu führen,
sodass sich unser schönes Provinznest in all seiner Vielfalt der großen,
weiten Welt präsentieren konnte. Als erstes scherte die a2n
(alltogethernow) aus, das Netzwerk alternativer Musikaktivisten. Das
waren quasi die Schmuddelkinder des Business, die nicht mit den rosa
Plastikförmchen der Popkomm rsp. Dieter Gorny's Popindustrie spielen
wollten, sondern sich um eigene, ungewöhnlichen DIY Tools bemühten. Die
damals naserümpfende Popkomm ist mittlerweile auch Geschichte. Bye bye,
Baby... Auf das einstige Messe-Flagschiff des Musikstandorts Deutschland
(wozu sie sich im rheinischen Köln entwickelt hatte) machten die
Berliner letztes Jahr endgültig den Sargdeckel drauf. Dennoch sicherte
sich die für ihren Spürsinn bekannte "Kulturprojekte GmbH" (eine
Senatseigene GmbH, die zwar mit Steuergeldern ausgestattet wird, die
sich aber einer politischen Kontrolle des Senats durch die private
Rechtsform entziehen kann) die Rechte am verbrannten Markennamen. Man
weiß ja nie, ob man damit nicht irgendwann doch noch mal einen
Zombie-Walk inszenieren kann... Und nun stehen auch hinter der Clubnacht
im Rahmen der BMW mehrere dicke Fragezeichen. Hinter den Kulissen
arbeitet der Chef der zuvor erwähnten Kulturprojekte GmbH, Björn Döring,
mit Hochdruck daran, der ClubCommission als Organisationspartner auch
die letzten Reste von Wertschätzung und Planbarkeit zu entziehen. Was
bleibt ist das Berlin Festival, das laut Inforadio vom Samstag
"seelenlose Großspektakel" zwischen Autoscooter, kandierten Äpfeln und
Werbe-Overkill... Na, wenn die Berliner eins können, dann Großprojekte
versemmeln! In einem Gastbeitrag in der Berliner Zeitung am Samstag
schwadroniert sein Namensklon Björn Böhning, seines Zeichens Leiter der
Senatskanzlei: "Die Berlin Music Week hat fulminant begonnen... Das
Lineup des Berlin Festivals zeigt: Internationale Größen zieht es nach
Berlin. Daran muss die Szene jetzt anknüpfen und in ihrer ganzen
Bandbreite weltweit überzeugen." Das ist noch größerer Blödsinn als der,
den wir uns an dieser Stelle oft ausdenken - allerdings bringt er damit
niemanden zum schmunzeln. Ist es nicht genau anders herum? Nämlich,
dass die Musikszene internationale Größen nach Berlin zieht - auf das
sich das Berlin Festival mit in den Allerwertesten draufsetzt - und mit
Hilfe in den selben geblasenen Fördergelder sowie einer entfesselten
Sponsoringmaschine einen Hype zu generieren versucht, der jeden seriösen
Akteur im Musikbusiness - sowie Liebhaber authentischer Kultur - die
Nackenhaare aufstellt? In welchem Paralleluniversum leben diese Leute
eigentlich?
Jedenfalls kann es nicht das Universum sein, in dem sich die Dienstagswelt Woche für Woche dreht. Das funktiniert nämlich nach ganz, ganz anderen Gesetzen! Im Gegensatz zum Rummelplatz am Flughafen Tempelhof (an dem es mehr nach Zuckerwatte als nach Ganjah riecht) sind noch Self-made-Musiker, DJs aus Leidenschaft und dem eigenen Lebenstraum verhaftete Labels gefragt - wie z.B. die Protagonisten der heutigen Varianz-Labelnacht. Das Berliner Vorzeige-Label kommt, wie unsere gesamte Wunderwelt, ganz ohne Fördergelder und Sponsorengeblödel aus, einzig ein Kulturbeitrag in Form des Eintritts sorgt dafür, dass wir uns heute wieder einem unbeschwerten, musikalisch anspruchsvollen Spätsommervergügen hingeben können. ...Das zudem so international besetzt ist, wie sich Herr Böhning das wohl gar nicht für eine solch kleine Szeneveranstaltung vorstellen kann: Nicht nur, dass Paul Brtschitsch seit vielen Jahren ein herausragendes und weltweites Aushängeschild für Berliner Elektrokultur ist: Mariano DC etwa kam einst aus dem fernen Buenos Aires nach Berlin, lange bevor Experte Böhning die Szene aufzurütteln versuchte. Außerdem beehren uns heute mit Raeyk der Varianz-Labelchef höchstpersönlich sowie der Gema-frei produzierende Toni Oskari vom Netlabel Plusplus. Wir finden, dass hat viel mehr mit authentischer Berliner Musikkultur zu tun, als das Spektaktel am Flughafen... Oder leben am Ende wir im Paralleluniversum der Bedeutungslosigkeit? Und: wollen wir wirklich nüchtern weiter darüber sinnieren?
Jedenfalls kann es nicht das Universum sein, in dem sich die Dienstagswelt Woche für Woche dreht. Das funktiniert nämlich nach ganz, ganz anderen Gesetzen! Im Gegensatz zum Rummelplatz am Flughafen Tempelhof (an dem es mehr nach Zuckerwatte als nach Ganjah riecht) sind noch Self-made-Musiker, DJs aus Leidenschaft und dem eigenen Lebenstraum verhaftete Labels gefragt - wie z.B. die Protagonisten der heutigen Varianz-Labelnacht. Das Berliner Vorzeige-Label kommt, wie unsere gesamte Wunderwelt, ganz ohne Fördergelder und Sponsorengeblödel aus, einzig ein Kulturbeitrag in Form des Eintritts sorgt dafür, dass wir uns heute wieder einem unbeschwerten, musikalisch anspruchsvollen Spätsommervergügen hingeben können. ...Das zudem so international besetzt ist, wie sich Herr Böhning das wohl gar nicht für eine solch kleine Szeneveranstaltung vorstellen kann: Nicht nur, dass Paul Brtschitsch seit vielen Jahren ein herausragendes und weltweites Aushängeschild für Berliner Elektrokultur ist: Mariano DC etwa kam einst aus dem fernen Buenos Aires nach Berlin, lange bevor Experte Böhning die Szene aufzurütteln versuchte. Außerdem beehren uns heute mit Raeyk der Varianz-Labelchef höchstpersönlich sowie der Gema-frei produzierende Toni Oskari vom Netlabel Plusplus. Wir finden, dass hat viel mehr mit authentischer Berliner Musikkultur zu tun, als das Spektaktel am Flughafen... Oder leben am Ende wir im Paralleluniversum der Bedeutungslosigkeit? Und: wollen wir wirklich nüchtern weiter darüber sinnieren?
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